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Stiefmutter 09

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9. Reue und Strafe

Mit Tränen in den Augen war ich gerannt und gerannt, bis mir die Luft ausblieb, ich mich hechelnd und schnaufend nach vorne beugte und mich auf den Knien abstützte. Erst jetzt kam überhaupt etwas wie Denken zustande, und ich wurde mir bewusst, dass ich mir erst einmal eine Frage stellen musste: Was war überhaupt passiert?

Hatte ich wirklich Penelope in einem Anfall überbordender Emotionen „Mutter” genannt? Nicht in der Form, wie ich es ständig machte, nämlich förmlich und sicher etwas unterwürfig, sondern von ernsthaftem Schmerz erfüllt. Und dieser Schmerz, vermischt mit Enttäuschung und auch Angst, erfüllte mich noch immer.

Als mein Kreislauf sich etwas beruhigt hatte, ging ich weiter durch die Straßen, ziellos. Langsam wurde mir auch klar, dass ich mich mit meinem überstürzten Aufbruch und meinem Geschrei wie ein Irrer benommen hatte, der nicht Herr über die eigenen Sinne und über das eigene Verhalten war. Zwar war ich mir noch immer nicht sicher, was ich genau geschrien hatte, aber es war mir mehr als peinlich. Tiefe Scham überkam mich.

Plötzlich stand ich vor einem Zaun, und zuerst dachte ich, ich würde sogleich jenes Tor erblicken, durch das ich am Tag meiner Ankunft geschritten war. Doch dann bemerkte ich, dass es sich hinter dem Zaun ein öffentlicher Park befinden musste. Ich folgte dem Zaun, bis ich einen Eingang fand. Irgendwo in dem Park fand ich eine Bank, auf der ich mich niederließ.

Meine Gedanken fingen an, in halbwegs geregelten Bahnen zu laufen. Mein Vater? Ein Krimineller? Oder zumindest jemand, der in kriminelle Geschäfte verwickelt war? Der gefährlich Kriminelle kannte, der seinen Reichtum durch illegale Geschäfte machte? Der mir nie ein wirklicher Vater gewesen war? Nur Lügen!

Und Penelope? Ja, sie hatte mir zumindest ansatzweise erzählt, wie sie meinen Vater kennengelernt hatte. Aber auch dies erschien mir wieder nur als Halbwahrheit. In Wirklichkeit hatte zumindest ihre erste Begegnung an einem bestimmten Ort stattgefunden. Einem Studio, dies hatte ich dem Gespräch entnommen. Aber was für ein Studio war das gewesen. In London, okay, aber was für ein Studio? Ich konnte mir alles darunter vorstellen, beinahe jeden Zusammenhang, aber immer schien es so, als passten die tiefen Eindrücke, die meine Stiefmutter bei mir hinterlassen hatten, so gar nicht dazu. Was für ein Studio sollte zu Penelope passen? Ein Radio- oder Fernsehstudio, ein Haarstudio, ein… – nein! Am ehesten hätte schon ein Fitnessstudio zu Penelope gepasst, wie ich aus meinem Erlebnis am See schloss. Aber: Nein! Nein, nein, nein! Nichts von dem passte wirklich, und so langsam dämmerte es mir, dass mir irgendeine Information fehlte. Ja, ich ging so weit zu vermuten, dass insbesondere meine Internatsbildung, die mir freilich inzwischen als wenig hilfreich erschien, keinen Zugang zu einem richtigen Schluss bot.

So grübelnd und weinerlich in meinem Gedächtnis forschend, kam es mir erst nach einigen Stunden in den Sinn, wie falsch mein Verhalten gewesen war. Hätte ich doch einfach nur weiter gelauscht, vielleicht wären alle meine Fragen beantwortet worden!

Und immer wieder war ich hin und her gerissen auf Grund des Verhaltens, dass mir entgegengebracht worden war. Und natürlich spielte die Lust, die man mir bereitet hatte, hierbei auch eine große Rolle. Nachdem ich nun auch diesen reflektierenden Gedanken wenigstens eine Stunde durchgespielt hatte, erkannte ich, dass zumindest ein Teil meines Körpers auf all die Erniedrigungen und sogar auf die Schmerzen reagiert hatte.

Lust, Zuneigung. Unterwerfung und noch viele andere Begriffe bohrten sich in meinen Kopf, während mein Gedächtnis Bilder aus der jüngsten Vergangenheit vor mein inneres Auge brachten.

Was hatte ich getan? Was hatte ich zugelassen? Wer escort bayan kurtköy war ich?

Und dann gingen meine Gedanken doch wieder zurück zu meinem Vater, und ganz spontan dachte ich den unsinnigen Gedanken, der sich mir aufdrängte: Weißt du, wie es mir geht? Willst du es wissen? Du, mein Vater? — Nein! Mein Vater wusste so wenig von mir wie ich von ihm!

In all den Jahren gab es nur eine kurze Zeit, die jüngste Zeit, in der ich die Empfindung gehabt hatte, dass sich wirklich jemand um mich kümmerte. Wenn auch auf eine geradezu bizarre und mir unverständliche Art, waren Penelope und Trisha die Einzigen, die mir gegenüber Empfindungen gezeigt hatten, ja, wenn ich an das belauschte Gespräch dachte: Da war doch etwas wie Liebe? Zumindest hatten sie eine Beziehung zur mir aufgebaut, die weit über die freundschaftlichen Beziehungen im Internat hinausgingen. Aber meine Familie? Wirklich, Mutter? Meintest du das ernst?

Aber letzthin, was machte das für einen Unterschied? Für den Moment jedenfalls machte es keinen, denn ich war allein.

Und dies begann ich nun zutiefst zu bereuen. Allein sein, sich verloren fühlen, dies war offensichtlich eine Emotion, die stärker war als Angst vor Demütigung und Furcht vor Schmerz. Denn ich begann mit dem Gedanken an eine demütigende Rückkehr zu spielen.

War das absurd? War nicht sogar einmal ein Kaiser einen solchen Weg gegangen? Nur wage erinnerte ich mich aus dem Geschichtsunterricht daran. Erst als ich bemerkte, dass ich den Park verlassen hatte, dass ich wieder auf dem Weg zurück war, zurück zu Penelope, zurück zu Trisha, fiel mir ein Begriff ein. Ein Ort?

Canossa?

Es war schon dunkel geworden und als ich die Glocke läutete, wurde mir mulmig. Und als dann nicht gleich jemand öffnete, wurden meine Knie weich. Tatsächlich kam mir die Zeit, bis dann Trisha endlich öffnete, sicherlich viel länger vor, als es wirklich dauerte. Äußerlich steif, aber im Innern vibrierend wie von Fieber geschüttelt, sah ich in ihr ernstes Gesicht.

„Komm herein”, sagte sie, und es war mir, als ob eine Art sorgenvoller Strenge in ihrem Blick lag. Oder eher Mitleid?

Ich nickte nur und trat ein.

„Was hast du dir bloß dabei gedacht?” fragte Trisha leise und in besorgtem Ton.

Ich blickte verschämt auf den Boden vor mir, sah auf ihre Füße, auf die ich mich beinahe niedergeworfen hätte. Doch ich tat es nicht.

Die süße Schwarze führte mich in das Wohnzimmer. Dort waren sie alle versammelt: Meine Stiefmutter, Frau von Sütter, ihre Enkelin Sabine und deren Freundin Sandra, unsere Nachbarin Frau Gehrts.

Im ersten Augenblick dachte ich, dass dies alles nur ein übler Traum gewesen sein müsste, dass all meine Ängste nur meiner Fantasie entsprangen und in Wirklichkeit ‚Alles gut’ war. Denn ich konnte die Erleichterung der Frauen in ihren Gesichtern erkennen.

„Hier ist unser kleiner Ausreißer!” rief Trisha in gespielter Begeisterung aus. Mir schien, sie wollte irgendetwas überspielen.

Frau von Sütter griff mit erfreutem Blick mit einer Hand an den Mund, mit der anderen Hand sogleich an ihre Brust. Meine Stiefmutter stand erst wie versteift da, dann kam sie auf mich zu und nahm mich wortlos in den Arm. Sie streichelte über meinen Rücken, drückte mich fest an sich und seufzte. Und ich erwiderte ihre Umarmung. Ich hörte, wie die anderen tuschelten, aber die Worte gelangten nicht in mein Bewusstsein. Wohl aber nahm ich eine allgemeine Erleichterung in den Stimmen wahr. Schließlich ließ mich Penelope los, trat einen Schritt zurück, fixierte mich und fragte: „Was ist denn bloß in dich gefahren, Tommi?”

Ich blickte sie nur schweigend an. Die Frage verwirrte mich. Tatsächlich hatte ich noch gar nicht darüber nachgedacht, escort bayan beykoz wie ich mein Verhalten erklären sollte. Und in dem hoch emotionalen Zustand, in dem ich mich befand, wollte es mir auch nicht gelingen, eine Antwort zu formulieren.

„Weißt du denn nicht, wie sehr wir uns Sorgen gemacht haben?” fragte Penelope.

Ich spürte die Blicke der Frauen, fragende Blicke, die eine Antwort forderten. Aber die blieb aus.

„Nun? Willst du uns nicht erklären, warum du das getan hast?” wollte nun Penelope in deutlich fordernden Tonfall wissen. „Wir alle haben dich gesucht!”

„Ja, von dem Herumgelaufe tun mir die Füße noch immer weh!” kommentierte daraufhin Frau von Sütter.

„Und Sandra und ich wollten eigentlich ins Kino!” erklärte ihre Enkelin Sabine.

Nun erst fasste ich mich so weit, dass ich stotternd und verschüchtert sagen konnte: „Es… es tut mir leid!”

„Aber es muss doch einen Grund gegeben haben!” fuhr Penelope mich mit einem Mal an und ich zuckte zusammen.

„Ich weiß auch nicht…”, begann ich, denn ich war mir äußerst unsicher, ob ich das Belauschen erwähnen sollte. Das Schweigen der Frauen verriet mir jedoch, dass diese wage Antwort keinesfalls akzeptiert wurde.

„Nun denn, wie dem auch sei”, kam es endlich von meiner Stiefmutter, „schreiten wir zu Strafe. Denn bestraft werden musst du. Das siehst du doch einen, oder?”

Ich wurde rot, fühlte mich beschämt. Hatten die Frauen mich wirklich die ganze Zeit gesucht? Peinlich berührt nickte ich wortlos.

„Trisha, reichst du mir bitte den Rohrstock?” fragte Penelope das Dienstmädchen. Ich blickte mich zu Trisha um, die tatsächlich einen Stock in der Hand hielt. Sie ging an mir vorbei und reichte ihn meiner Stiefmutter.

„Nun, Tommi?” fragte diese und zeigte auf meine Hose. Ich wusste, was von mir erwartet wurde und öffnete Knopf und Reißverschluss. Ich zog die Hose und Unterhose herunter, bis sie auf den Füßen lagen.

„Dreh’ dich bitte um!” befahl Penelope und ich folgte. Nun stand ich so, dass alle meine entblößte Rückseite betrachten konnten. Voll Scham beugte ich mich vor und präsentierte der weiblichen Gesellschaft meinen Hintern.

„Das hat er auch wirklich verdient”, hörte ich Sandra zu Sabine sagen.

„Zehn Hiebe”, sagte meine Stiefmutter. „Aber nur, weil ich den Grund deines Vergehens nicht einmal erahnen kann. Doch ich möchte annehmen, dass es entschuldigende Gründe geben könnte. In dubio pro reo.”

„Vergiss das Zählen nicht!” flüsterte mir Trisha zu und Penelope fragte: „Bereit?”

„Ja!”

Dann der erste Streich. Der Schmerz fuhr durch mich wie ein Stromschlag.

„Eins!”

Ich holte tief Luft. Der nächste Hieb kam sogleich. Er war nicht härter, setzte nur ein wenig weiter oben an, und dort schien ich deutlich empfindlicher zu sein.

„Zwei!” zischte ich gequält hervor, einen Schrei unterdrückend. Und noch ein Hieb, der dieses Mal unterhalb des Ersten traf. Ich merkte, dass der Schmerz zwar heftig, aber deutlich geringer war als bei den ersten beiden Hieben.

„Drei!” zählte ich laut.

Der vierte Hieb landete wieder auf der Mitte meines entblößten Arsches. Und irgendwie schien mit jedem Hieb die Verwirrung aus meinem Kopf gedrängt zu werden. Dies war jedoch keineswegs positiv, denn hierdurch wurde mir die Situation nach und nach bewusster und bewusster.

„Vier! Fünf! Sechs!”

Ich begriff, dass ich mich unterwürfig den Frauen präsentiert hatte, dass ich vor ihren Augen auf den nackten Arsch geschlagen wurde.

„Sieben!”

War es die Scham oder war es der Schmerz? Oder beides? Ich spürte, wie sich ein wohlbekanntes Gefühl in meinen Lenden breit machte.

„Acht!”

Das konnte doch nicht wahr sein! escort bayan üsküdar Bekam ich wirklich in dieser absurden Situation eine Erektion?

„Neun! Zehn!”

Ich kam wieder hoch, streckte mich, fühlte den Schmerz, ein kaum zu ertragendes Brennen auf meinem malträtierten Hintern, doch gleichzeitig fühlte ich, dass mein Glied zu voller Größe versteift war. Meine Augen tränten.

„Dreh’ dich jetzt um und entschuldige dich!” befahl Penelope streng. Das tat ich und grinsend nahmen Sabine, Sandra und Frau Gehrts meinen Steifen wahr. Nur Frau von Sütter grinste nicht. Sie sah mich recht ernst an.

„Entschuldigung”, stammelte ich weinerlich und Frau von Sütter nickte. Dann fragte sie: „Und? Willst du dich nicht bei deiner Mutter bedanken?”

„Danke, Mutter!”

„Meine Liebe”, begann nun Frau von Sütter, wobei sie sich an meine Stiefmutter wendete, „ich denke nicht, dass es mit einer bloßen Bestrafung getan ist.”

„Nun, was können wir denn noch tun?” fragte Penelope. „Tommi will uns ja nicht erzählen, warum er weggelaufen ist.”

Und Trisha meinte: “Vielleicht weiß er es selbst nicht.”

„Das spielt vermutlich auch keine Rolle!” rief Frau von Sütter. „Es ist die Grundhaltung des jungen Mannes, die aus seinem Verhalten spricht. Eine typisch männliche, aggressive Grundhaltung, die zu spontanem Widerstand und Aufsässigkeit führt, die sich für einen jungen Mann nicht gehört!”

„Aber wo kommt diese Haltung her?” wollte meine Stiefmutter wissen.

„Aber meine Liebe, spielt das eine Rolle? Wir sind uns doch einig darüber, dass Männer gehorchen müssen. Dass sie eine strenge Hand benötigen, weil sie sonst aufrührerisch werden. Das ist es, was ich als aggressive Grundhaltung bezeichne. Es ist dieser ausufernde männliche Charakter, der dem Erdulden und Gehorchen zuwiderläuft.”

Penelope schaute sie fragend an.

„Was kann man tun?”

Frau von Sütter holte Luft und erklärte: „Nun, im Grunde ist es ganz einfach: Man muss das Weibliche als Ausgleich hervorbringen. Die Waage wieder in die Position der Ausgewogenheit bringen. Und hierzu gibt es erprobte Methoden. Willst du dies mir anvertrauen, meine Liebe?”

„Ja, meine liebe Emilie”, antwortete meine Stiefmutter. „Da setze ich mein ganzes Vertrauen in dich. Ich sehe wohl ein, dass meine bisherigen Bemühungen nur zum Teil gefruchtet haben.”

„Nun, dann will ich mich gern um weitere Schritte kümmern”, gab die Alte zu verstehen. „Aber es ist nun wirklich spät geworden. Sabine, Sandra! Lasst uns bitte aufbrechen!”

Ohne, dass man mich weiter beachtete, standen alle auf und gingen in den Flur, wo man sich verabschiedete. Auch Frau Gehrts verließ das Zimmer und nun stand ich alleine da, mit heruntergelassenen Hosen, beschämt, gedemütigt und leider auch offensichtlich geil. Da hörte ich hinter mir ein Kichern.

„Oh oh!” sagte Trisha. „Brennt bestimmt ordentlich!”

„Ja”, hauchte ich leise. „Und wie!”

„Du kannst dir nachher oben im Spiegel die Striemen mal ansehen”, gab das Dienstmädchen mir zu verstehen.

„Ich weiß nicht, ob ich das will”, flüsterte ich.

„Ach, so schlimm ist das nun auch wieder nicht”, meinte Trisha zu mir. „Du musst jetzt aber ins Bett. Ziehe dich aus und gib mir deine Kleider. Und dann…”

Sie trat vor mich, schaute an mir herunter und fuhr fort: „Kümmerst du dich darum. Ich passe auf, dass du dabei nichts schmutzig machst. Und wenn du im Bett bist…”

Trisha musste kichern.

„Was?”

„Wenn du im Bett bist, reibe ich deinen Popo mit Wundsalbe ein.”

Meine Stiefmutter kam aus dem Flur zurück.

„Bringe den jungen Herrn jetzt zu Bett”, erklärte Trisha.

„Ja, mach’ das, Trisha!” sagte Penelope. „Es ist spät genug. Gute Nacht!”

„Gute Nacht, Mutter!” sagte ich, während ich Trisha meine Hosen reichte.

Später, ich lag auf dem Bauch in meinem Bett, die Decke über mir, fragte ich Trisha neugierig: „Trisha, weißt du, was Frau von Sütter vorhat?”

„Ich habe nicht die leiseste Ahnung!” antwortete das Dienstmädchen mit Nachdruck.

Mir schwante Böses. Trotzdem fiel ich in tiefen Schlaf, denn Geist wie Körper fühlten eine tiefe Erschöpfung.

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